2025-05-01 | ![]() ![]() |
Oft hat man den Eindruck, dass kaum eine Gesellschaft so oft die Qual einer Wahl hatte wie unsere. Manchmal ist alles möglich und man muss sich entscheiden. Wie kann man dann sicher sein, dass man die „richtige“ Wahl trifft? Aristoteles definiert in seiner Nikomachischen Ethik die Bedingungen für die Entscheidungsfindung, die als sicherstes Mittel zur Erreichung der gerechtesten Lösung angesehen wird: „Näherhin ist die Gerechtigkeit jene Tugend, kraft deren der Gerechte nach freier Wahl gerecht handelt“, während die Ungerechtigkeit „jenes Laster ist, das freiwillig ungerecht handeln und ungerecht austeilen macht.(1)“
Denker haben die Grenzen des Entscheidungsfindungsprozesses aufgezeigt, wie Jean-Paul Sartre, der schreibt: „Die bewusste Entscheidungsfindung ist immer manipuliert. Denn wie kann ich Motive und Beweggründe bewerten, denen ich vor jeder Überlegung und durch die Wahl, die ich selbst treffe, ihren Wert verleihe? […] Wenn ich überlege, sind die Weichen gestellt.(2)“ Oft hat man das Gefühl, dass man bereits eine Wahl getroffen hat und sich schon vor der Entscheidung instinktiv für die eine oder andere Möglichkeit entscheidet. Oder ist es der Einfluss subjektiver Elemente, die uns vielmehr blenden? Wie können wir also sicherstellen, dass die getroffene Entscheidung auch die richtige ist?
Diese Situation ist ein „Zustand“, also laut Duden ein „augenblickliches Beschaffen-, Geartetsein; Art und Weise des Vorhandenseins von jemandem, einer Sache in einem bestimmten Augenblick“ . Der amerikanische Philosoph L. Ron Hubbard beschrieb die „Formeln“, die Rezepte, die für jede Situation, in die ein Mensch geraten kann, zu befolgen sind. Wenn man die Schritte der Formel befolgt, kommt man aus dem Zustand heraus und geht in eine höhere Situation über, und so weiter bis zum Wohlstand.
„Wenn man sich über eine Person, eine Gruppe, eine Org oder ein Projekt nicht im Klaren ist, liegt der Zustand Zweifel vor.
1. Informieren Sie sich ehrlich über die tatsächlichen Absichten und Tätigkeiten dieser Gruppe, dieses Projektes oder dieser Org, wobei Sie alle Vorurteile oder Gerüchte beiseiteschieben.
2. Untersuchen Sie die Statistiken des Einzelnen, der Gruppe, des Projektes oder der Org.
3. Entscheiden Sie auf der Grundlage des „größten Wohls für die größte Anzahl der Dynamiken (4)“, ob diese Sache angegriffen, geschädigt, unterdrückt oder unterstützt werden sollte.
4. Nehmen Sie an sich selber oder Ihrer eigenen Gruppe, Ihrem eigenen Projekt oder Ihrer eigenen Org eine Auswertung in Bezug auf Absichten und Zielsetzungen vor.
5. Werten Sie Ihre eigenen Statistiken oder die Ihrer Gruppe, Ihres Projektes oder Ihrer Org aus.
6. Schließen Sie sich derjenigen Seite an beziehungsweise bleiben Sie bei ihr, die in Richtung auf das größte Wohl für die größte Anzahl der Dynamiken Fortschritte macht, und geben Sie diese Tatsache öffentlich beiden Seiten bekannt.
7. Tun Sie Ihr Bestmögliches, um die Aktionen und Statistiken der Person, der Gruppe, des Projektes oder der Org zu verbessern, bei der Sie geblieben sind beziehungsweise der Sie sich angeschlossen haben.
8. Gehen Sie in der neuen Gruppe die Zustände nach oben durch, wenn Sie das Lager gewechselt haben, oder gehen Sie in der Gruppe durch die Zustände hinauf, bei der Sie geblieben sind, wenn durch Ihren Wankelmut Ihre eigene Stellung herabgesetzt wurde.(5)“
Wenn man diese Schritte nacheinander anwendet, kann man aus dem Zustand des Zweifels herauskommen und zu einer besseren Situation gelangen.
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(1) Aristoteles, Nikomachische Ethik, 1134a, übersetzt durch Dr. theol. Eug. Rolfes, Verlag von Felix Meiner, Leipzig, 1911, S. 128, (Link: https://dn790006.ca.archive.org/0/items/nikomachischeeth00arisuoft/nikomachischeeth00arisuoft.pdf). (2) J.-P. Sartre, Das Sein und das Nichts, 4. Teil, 1. Kapitel. (3) Duden – Deutsches Universalwörterbuch, 7. Auflage. (4) Mit „Dynamik“ ist ein Überlebensdrang gemeint. L. Ron Hubbard unterscheidet acht davon: „der Drang zum Dasein als das eigene Selbst“, „der Drang zum Dasein als sexuelle Aktivität“ und als Familieneinheit, „der Drang zum Dasein in Gruppen von Individuen“, „der Drang zum Dasein als Menschheit oder der Menschheit“, „der Drang zum Dasein des Tierreiches“, „der Drang zum Dasein als das physikalische Universum“ das aus „Materie, Energie, Raum und Zeit“ besteht, „der Drang zum Dasein als geistige Wesen“, schliesslich „der Drang zum Dasein als Unendlichkeit“. Quelle: L. Ron Hubbard, Einführung in die Ethik der Scientology, S. 12 und 13. (5) L. Ron Hubbard, Einführung in die Ethik der Scientology, S. 101.